Spektakulärer Helikopter-Einsatz in Weingarten: 42 Bäume aus der Luft abtransportiert
Am Montagmorgen staunten viele Menschen in Weingarten nicht schlecht: Ein Helikopter kreiste über dem Stadtgebiet und transportierte Baumstämme durch die Luft. Was zunächst für Verwunderung und lauten Lärm sorgte, hatte einen ernsten Hintergrund – es ging um die Entfernung kranker und abgestorbener Bäume im Rebbachtobel.
Warum musste ein Helikopter ran?
Der Rebbachtobel ist ein kleines, dicht bewachsenes Waldstück, das von Wohnhäusern umgeben ist. Hier haben der Borkenkäfer und das Eschentriebsterben erheblichen Schaden angerichtet, sodass zahlreiche Bäume gefällt werden mussten. Doch ein herkömmlicher Abtransport über Straßen war in dem engen Gelände schlicht unmöglich. Daher wurde eine Spezialfirma beauftragt, die für solche schwierigen Fälle auf den Einsatz eines Helikopters setzt.
Spezialfirma mit Erfahrung
Die Firma Forstservice David aus Fleischwangen übernahm die Planung und führte die Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Schweizer Rotex Helicopter AG durch. Geschäftsführer Christoph David erklärte: „Wenn wir mit einem Autokran oder Seilkran nicht mehr weiterkommen, setzen wir auf den Helikopter.“ Ähnliche Einsätze gab es bereits in Schloss Meersburg und den Serpentinen bei Heiligenberg.
Der Ablauf des Einsatzes
Bereits im Dezember wurde der Einsatz in Weingarten vorbereitet. Am Montag war es dann soweit: 32 Fachkräfte fällten die betroffenen Bäume, teils direkt in der Höhe. Anschließend flog der Helikopter 42 Bäume in insgesamt 89 Rotationen ab. Um den Flugverkehr aufrechtzuerhalten, musste der Helikopter regelmäßig auf einer Wiese in Neubriach (Baienfurt) zum Auftanken landen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sicherheit: Fachkräfte sicherten das Gebiet ab, damit sich keine Personen an gefährlichen Stellen aufhielten. Die Baumstämme wurden auf einem Parkplatz nahe der Hochschule Ravensburg-Weingarten zwischengelagert.
Spezieller Helikopter im Einsatz
Zum Einsatz kam ein Hubschrauber mit einem Liechtensteiner Wappen. Dieser ist mit speziell ausgerichteten Rotorblättern ausgestattet, die weniger Luftverwirbelungen am Boden erzeugen und zudem leiser sind als herkömmliche Modelle. Trotz dieser Technik war der Fluglärm am Montagmorgen in Weingarten nicht zu überhören.
Warum die Eile?
Neben der akuten Gefahr durch instabile Bäume spielte auch die gesetzliche Schonfrist für Baumfällungen eine Rolle. Diese beginnt am 1. März, weshalb der Einsatz noch rechtzeitig abgeschlossen werden musste.
Am Montagabend war der Einsatz erfolgreich beendet, und die Gefahr durch umstürzende Bäume im Rebbachtobel ist gebannt. Auch wenn die Aktion für Aufsehen sorgte, zeigt sie eindrucksvoll, wie moderne Technik und spezialisierte Fachkräfte gemeinsam schwierige Forstarbeiten meistern können.
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